Inwertsetzung der jüdischen Friedhöfe Pretzfeld und Hagenbach
Projektträger: Markt Pretzfeld
Aktueller Projektstand: Das Projekt wurde von der LEADER-Bewilligungsbehörde bewilligt und befindet sich in der Umsetzung.
Ziel des Projektes ist die wissenschaftliche Erfassung, Dokumentation und Inwertsetzung der beiden Judenfriedhöfe Hagenbach und Pretzfeld. Die Ergebnisse sollen in einer Datenbank erfasst und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Geplant ist die Veröffentlichung der erfassten Daten auf einer Webseite des Marktes Pretzfeld, Flyern, Info-Tafeln mit QR-Codes, Video in Form einer virtuellen Friedhofsführung. Das Projekt umfasst weiter die Schulung von Friedhofsführern, um die gewonnen Erkenntnisse und Informationen zu jüdischem Leben und Sterben fränkischer Landjuden in Form von Exkursionen über beide Friedhöfe an alle Gruppen der Bevölkerung weiterzugeben.
Beide Friedhöfe sind ein stilles Zeugnis eines früheren lebendigen Landjudentums in der Fränkischen Schweiz, das zwar im 19. Jahrhundert durch die Auswanderung zahlreicher Juden bereits von schwindender Bedeutung war, durch den Holocaust aber endgültig ausgelöscht wurde. Über viele Jahrhunderte hinweg waren die fränkischen Landjuden wesentlicher Bestandteil der ländlichen Bevölkerung und prägten das dörfliche Leben in besonderer Weise.
Beide Friedhöfe liegen am Pretzfelder Kirschenweg, einem viel besuchten Lehrpfad und Rundwanderweg durch das fränkische Kirschenanbaugebiet rund um Pretzfeld, der auch Bestandteil des LEADER-Projektes „Qualitätswanderregion Fränkische Schweiz“ ist. Herrliche Ausblicke über die Kirschgärten und viel Wissenswertes über den Kirschenanbau machen diese Wanderung zu einer beliebten Tour. Durch diese Anbindung ist eine wesentliche Vernetzung zum LEADER-Projekt „Qualitätswanderregion Fränkische Schweiz“ gegeben.
Alle Maßnahmen werden in Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und dem Landesverband Israelitischer Kultusgemeinden in Bayern durchgeführt.
Geplanter Umsetzungszeitraum: Frühjahr 2022 bis Herbst 2023.
Neben der LEADER-Förderung (ca. 54.000 €) wird die Oberfrankenstiftung, die Sparkasse Forchheim, das Bayer. Landesamt für Denkmalpflege und der Landkreis Forchheim das Projekt unterstützen, so dass der Markt Pretzfeld nur den geforderten Eigenanteil in Höhe von 10 % (10.000 €) tragen muss.
